Veranstaltungsdaten
Große Reihe – Staunen
18:30 Uhr Einführung in das Programm
0711 / 216 88990
Der Einzelticket-Vorverkauf startet ab 01.07.25
KORNGOLD
Suite aus ,,The Adventures of Robin Hood"
STRAUSS
Till Eulenspiegels lustige Streiche
BEETHOVEN
Sinfonie Nr. 3 „Eroica“
- Stuttgarter Philharmoniker
- Dirigent Dmitry Matvienko
(ANTI)HELDEN
10-jährig spielte Erich Wolfgang Korngold dem tief beeindruckten Gustav Mahler vor. Die Jugendwerke des Wunderkindes wurden von Dirigenten wie Bruno Walter, Wilhelm Furtwängler und Richard Strauss aufgeführt. Korngolds wohl größter Erfolg war die Oper „Die tote Stadt“ von 1920, in Hamburg und Köln zugleich uraufgeführt und bereits 1921 an der New Yorker Met. Als er 1938 Hollywood besuchte, erfuhr er vom „Anschluss“ Österreichs an das „Großdeutsche Reich“ und konnte nicht mehr in seine Heimat zurück. So begann seine zweite Karriere als Filmkomponist, mit insgesamt 19 Filmmusiken, die den sinfonischen Hollywood-Sound entscheidend prägten. Einen „Oscar“ erhielt er 1938 für die Filmmusik zu „The Adventures of Robin Hood“. Herzstück ist die Liebesszene zwischen Robin Hood und Lady Marian, in der diese durch die Violine, jener durch das Violoncello vertreten wird.
Bei einer Aufführung der Tondichtung „Till Eulenspielgels lustige Streiche“ (1895) in Paris war Strauss‘ Kollege Claude Debussy anwesend und urteilte: „ Dieses Stück gleicht‚ einer Stunde neuer Musik bei den Verrückten’ […] und man wundert sich, dass noch alles an seinem gewohnten Platz ist, denn es wäre gar nicht so verwunderlich, wenn die Kontrabässe auf ihren Bögen bliesen, die Posaunen ihre Schalltrichter mit imaginären Bögen strichen […] Das alles sagt nichts dagegen, dass das Stück geniale Züge besitzt, vor allem eine außerordentliche Sicherheit in der Orchesterbehandlung und eine unbändige Bewegung, die uns von Anfang bis Ende mitreißt und zwingt, alle Streiche des Helden mitzuerleben.“
Verwirrt und mitgerissen fühlte sich auch das Publikum der Uraufführung der dritten Sinfonie (1803) von Ludwig van Beethoven. Ursprünglich hatte der Komponist das Stück „Bonaparte“ nennen wollen, weil er Napoleon Bonaparte für einen Streiter für die Ideale der französischen Revolution hielt. Die sah Beethoven allerdings spätestens dann verraten, als Napoleon sich selbst zum Kaiser gekrönt hatte.