Veranstaltungsdaten
Abo Sextett – Der Ferne Osten
Einführung ins Programm um 19 Uhr
YAMADA
„Kurai to“ (Das dunkle Tor) für Orchester
MENDELSSOHN-BARTHOLDY
Violinkonzert e-Moll
UN-SUK
Subito con forza
Lorenzo MARINO
Murmure d'anime spoglie (UA)
STRAUSS
Tod und Verklärung
DURCHS DUNKLE TOR ZUR VERKLÄRUNG
Yamada Kōsaku oder auch Kōsaku Yamada (1886-1965) gilt als einer der ersten Japaner, die für europäisches Sinfonieorchester komponierten. Nach einer musikalischen Ausbildung in Tokio reiste er nach Berlin, wo er bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs bei Max Bruch studierte. Zurück in Japan war Yamada Gründer mehrerer musikalischer Gesellschaften. Er hinterließ, neben vielem anderen, acht Opern, fünf Sinfonien und sechs sinfonische Dichtungen, in denen sich westliche Orchestertraditionen und die Harmonien eines Richard Strauss oder der Impressionisten mit Melodik und Formideen seiner Heimat verbindet.
Die in Berlin lebende vielfach preisgekrönte Koreanerin Chin Un-Suk studierte in ihrem Heimatland und in Deutschland (bei György Ligeti). Sie lehnt die Zuordnung ihrer Musik zu einer bestimmten Kultur (beispielsweise der koreanischen oder der mitteleuropäischen) für sich ab. „Subito con forza“, geschrieben für das Beethoven-Jubiläum 2020, startet mit einem kurzen Zitat aus Beethovens „Coriolan“-Ouvertüre, um dann die Spannungen in Beethovens Musik mit eigenen Mitteln nachzuleben.
Das Bild eines Sterbenden in seinen letzten Stunden, seine Schmerzen, seine Erinnerungen, sein Kampf bis zum Ende, stand dem 24jährigen Richard Strauss vor Augen, als er 1888 die Arbeit an seiner Tondichtung „Tod und Verklärung“ begann. Auch wenn Strauss deren Bedeutung später sehr herunterspielte: „Ein Einfall wie ein anderer, wahrscheinlich letzten Endes das Bedürfnis, ein Stück zu schreiben, das in c-Moll anfängt und in C-Dur aufhört“, ist das Stück unter seinen frühen Tondichtungen die wohl eindrucksvollste, ergreifendste.