Veranstaltungsdaten
Abonnement Terzett
18:00 Uhr Einführung in das Programm
Zoey Jaeyeon JO
Minutenstück (UA)
RACHMANINOFF
Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18
TSCHAIKOWSKY
Sinfonie Nr. 6 h-Moll „Pathétique“
- Alexander Malofeev Klavier
- Stuttgarter Philharmoniker
- Dirigent Andrey Boreyko
Programmheft zum Downloaden (pdf)
Zwei Seelenverwandte
Mit zehn Jahren erhielt der begabte Pianist Sergej Rachmaninoff ein Stipendium für das Konservatorium in St. Petersburg. Seine Familie war zuvor vom Land in die Stadt gezogen, die Ehe der Eltern zerbrochen, und der unglückliche Sergej kam mit beidem schwer zurecht. So schwer, dass er in den Prüfungen versagte. Darauf empfahl ihn ein Vetter dem großen Klavierpädagogen Nikolai Swerew nach Moskau, bei dem der Junge auch wohnen konnte. Rachmaninoff berichtete später: „Sonntags wurde aus dem strengen Lehrer ein völlig anderer. Den Nachmittag und Abend pflegte er ein offenes Haus für die bedeutendsten Figuren der Moskauer Musikwelt. Tschaikowsky, Tanejew, Arenski, Safonow und Siloti schauten ebenso bei ihm vorbei wie Professoren der Universität, Juristen, Schauspieler.“ 1888 nahm Rachmaninoff sein Studium in Moskau bei Siloti (Klavier), Tanejew und Arenski (Kontrapunkt, Fuge und Komposition) auf. Ein Jahr später war Peter Tschaikowsky Juror bei einer Prüfung und verlieh dem jungen Rachmaninoff die Bestnote „5+“. Tschaikowsky förderte ihn fortan als eine Art kompositorischen Erben. Für beide war Musik eine Kunst des persönlichen Ausdrucks. Als der Ältere 1893 plötzlich starb, war der Jüngere tief betroffen. Kurz vor seinem Tode hatte Tschaikowsky seine sechste Sinfonie, die „Pathétique“, vollendet, sein musikalisches Vermächtnis. Eine Schaffenskrise nach der Uraufführung seiner eigenen 1. Sinfonie (1897) überwand Rachmaninoff mithilfe einer Hypnosetherapie und der Komposition seines 2. Klavierkonzerts, seines bis heute populärsten Werks.