Veranstaltungsdaten
Abo DIE GROSSE REIHE - #HEIMAT
Einführung um 19 Uhr
MENDELSSOHN
Sinfonie Nr. 3 „Schottische“
ELGAR
Cellokonzert
R. STRAUSS
Metamorphosen
- Violoncello: Stefan Hadjiev
- Dirigent: Yoel Gamzou
AUFBRUCH UND RÜCKZUG
Der junge Felix Mendelssohn Bartholdy wird von der Familie auf eine dreijährige Reise nach Großbritannien geschickt. Die Überfahrt über den Kanal ist nicht nach seinem Geschmack, aber sobald er in London angelangt ist, belebt sich sein Gemüt. Acht Wochen bleibt er in der modernen Großstadt und erscheint als neuer Star auf den britischen Konzertbühnen. Im Sommer bricht er Richtung Schottland auf. Er wandert durch das Land, die historischen Romane von Walter Scott und die keltischen Epen des sagenhaften Ossian im Gepäck. „Es sieht alles so ernsthaft und kräftig hier aus, und liegt alles halb im Duft oder Rauch oder Nebel; dazu ist gar morgen ein Wettstreit der Hochländer auf der Bagpipe“, schreibt er nach Hause. Hier, weit weg von daheim, beginnt die Idee zur schottischen Sinfonie zu keimen.
Der sechzigjährige Edward Elgar hat sich mitten im Ersten Weltkrieg von London in sein Landhaus Brinkwells in Sussex zurückgezogen. „I write the folk songs of this country“ war einst sein Motto, jetzt schreibt er „die Lebensbilanz eines Mannes“, sein Cellokonzert – berührend melancholische Musik über den Untergang des alten Europa.
Auch eine Art Lebensbilanz verfasst Richard Strauss mit 81 Jahren in den letzten Kriegswochen 1945 in seinem Haus in Garmisch-Partenkirchen. Mit den wehmütigen Metamorphosen drückt Strauss seine Trauer um die Zerstörungen in Dresden, Weimar und München aus.