Veranstaltungsdaten
Abo Sextett – Der Ferne Osten
PUCCINI
Madama Butterfly (Konzertante Aufführung)
- Stuttgarter Philharmoniker
- Dirigent Dan Ettinger
TRAGEDIA GIAPPONESE
„Tragedia gaipponese“ („Japanische Tragödie“) war der ursprüngliche Untertitel der „Madama Butterfly“ genannten Oper, die Giacomo Puccini 1902/1903 nach einer Erzählung des amerikanischen Schriftstellers John Luther Long komponierte. Worum geht es? Die Handlung (sie spielt zur Zeit der Entstehung der Oper um 1900) erzählt vom amerikanischen Marienoffizier Pinkerton, der in Nagasaki ein Haus auf 999 Jahre erworben hat, zu dessen „Inventar“ auch das Geisha-Mädchen Cio-Cio-San, genannt „Butterfly“ gehört. Pinkerton geht mit dem jungen Mädchen eine monatlich kündbare Ehe ein, die sie (im Gegensatz zu ihm) jedoch sehr ernst nimmt. Da Butterfly seinetwegen sogar den christlichen Glauben angenommen hat, wird sie von ihrer Familie verstoßen. Doch Pinkerton verlässt Cio-Cio-San bald nach der Hochzeit Richtung Amerika. Inzwischen sind drei Jahre vergangen – fast drei Jahre alt ist auch ihr gemeinsamer Sohn (von dem er nichts weiß). Da wird endlich Pinkertons von Butterfly lange erhoffte Rückkehr angekündigt. Als er endlich im Hause mit seiner amerikanischen Frau erscheint, will er das Kind nach Amerika mitnehmen. Als Butterfly die Situation erkennt, begeht sie Suizid.
Puccini faszinierte an diesem Stoff, den er in einer dramatisierten Fassung durch David Belasco bei einem Theaterbesuch in London kennenlernte, der Kontrast zwischen zwei Kulturen. Klar, dass in der Oper das Seelenleben der beiden Protagonisten zur Hauptsache wird. Der unüberbrückbare Gegensatz ihrer Lebenshaltungen, der Handlung und Schicksal der Figuren bestimmt, drückt sich in unterschiedlichen Musikstilen aus. Puccini studierte eigens japanische Volkslieder, besuchte Tanzaufführungen, korrespondierte mit Musikethnologen und schuf so eine deutlich „japanisch“ gefärbte Musik, die deutlich von den „amerikanischen“ Partien abweicht.