Veranstaltungsdaten
Abo Sextett – Wahrheiten
Einführung ins Programm um 18 Uhr
LISZT
Klavierkonzert Nr. 1
LISZT
Eine Faust-Sinfonie in drei Charakterbildern
- Andy Feldbau Klavier
- Martin Muehle Tenor
- Herren des figure humaine kammerchor
- Choreinstudierung Denis Rouger
- Stuttgarter Philharmoniker
- Dirigent Dan Ettinger
UNBESCHREIBLICH?
Bereits mit 19 Jahren zeichnete Franz Liszt erste Skizzen zu seinem Klavierkonzert auf, erst 25 Jahre später, nach vielen Änderungen und Revisionen, hielt er das Werk endlich reif für die Uraufführung. Die ersten Töne soll Liszt mit den Worten „Das versteht Ihr alle nicht!“ unterlegt haben. Es ist ein Motiv, das sämtlich Teile des Werks durchzieht.
In der klassischen Logik (in der es nur zwei Wahrheitswerte, „Wahr“ und „Falsch“, gibt) führt die so genannte Negation zur Umkehrung oder Vertauschung der Wahrheitswerte einer Aussage. Anders ausgedrückt: Durch das Wörtlein „nicht“ verkehrt sich die Wahrheit (beziehungsweise Falschheit) eines Satzes in ihr Gegenteil. Wenn sich in Goethes „Faust“ (der Vorlage für Liszts „Faust-Sinfonie“) der Teufel mit dem Namen Mephistopheles persönlich als „Geist“ vorstellt, „der stets verneint“, dann tut er genau das: Er verkehrt ständig Wahr und Falsch in ihr Gegenteil. Wie sich das mit den Tönen eines Sinfonieorchesters ausdrücken lässt, hören wir im letzten Satz von Liszts Sinfonie, deren drei Sätze die Überschriften „Faust“, „Gretchen“ und „Mephistopheles“ tragen. Mephistopheles wird am Schluss überwunden. Der „Chorus mysticus“ singt: „Das Unbeschreibliche / Hier ist es gethan; / Das Ewig-Weibliche / Zieht uns hinan.“