Veranstaltungsdaten
Sextett - Orte der Sehnsucht
Einführung ins Programm um 19 Uhr
PAGANINI
Violinkonzert Nr. 2
RACHMANINOFF
Sinfonie Nr. 2
- Violine: Anna Tifu
- Dirigent: Marc Piollet
Anna Tifu gewann mit acht Jahren ihren ersten Violinwettbewerb. Auf ihrer Stradivari aus dem Jahre 1716 spielt sie unter Leitung von Dirigenten wie Yuri Temirkanov, Gustavo Dudamel, Justus Frantz, oder David Afkham.
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…nach Italien“, besangen Katharina Valente und Peter Alexander 1956 das Lieblingsziel der urlaubs-lustigen Deutschen in den Nachkriegswirtschaftswunderzeiten. Doch die Italiensehnsucht der Deutschen war alles andere als neu. Schon im Mittelalter zogen nicht nur die deutschen Könige über die Alpen, um sich vom Papst zum Kaiser krönen zu lassen, auch jede Menge Pilger waren nach Rom unterwegs. Später, im 17. und 18. Jahrhundert, bereisten zahllose junge Adlige das Land auf ihrer Kavalierstour, besuchten den Karneval in Venedig und die zahlreichen Opernhäuser, die Uffizien in Florenz oder den Golf von Neapel, und viele andere taten es ihnen nach. Weil in Italien die Quelle der Musik besonders reichlich und immer wieder neu sprudelte, wollten viele Musiker aus dem Norden persönlich von den Italienern lernen. Das war dem „Teufelsgeiger“ Niccolò Paganini höchst bewusst, als er mit unerhörtem und ungeheurem Virtuosentum die Konzertsäle Europas eroberte. Gewissermaßen aus Urheberrechtsgründen hielt er die Noten seiner Konzerte lange Zeit streng geheim, damit es ihm kein anderer Geiger gleichtun konnte. Neunjährig musste Sergej Rachmaninoff die Landgüter seiner Kindheit unwiderruflich verlassen und mit den Eltern, die sich bald darauf trennten, in die Großstadt Sankt Petersburg ziehen. Diese Erlebnisse mögen der Grund jener Ruhelosigkeit gewesen sein, unter der Rachmaninoff zeit seines Lebens litt. Den größeren Teil davon verbrachte er im Ausland – freiwillig und unfreiwillig. Als seine Kompositionen und seine Dirigiertätigkeit in Russland zunehmend in Kritik geraten, zieht er 1906 nach Dresden. „Wir leben hier still und bescheiden […] wir sehen keinen und kennen niemanden. Alle Russen, scheint es, leben jenseits der Grenze.“ Hier entsteht die zweite Sinfonie, die verrät, dass Rachmaninoff das Land seiner Kindheit stets im Herzen trug.