Veranstaltungsdaten
Sinfonische Horizonte – Paare
18:30 Uhr Einfühung in das Programm
GINASTERA
Drei Tänze aus „Estancia“
MONTERO
Latin Concerto
BERLIOZ
Symphonie fantastique
- Gabriela Montero Klavier
- Dirigent Andrey Boreyko
HARRIET & HECTOR
Das Ballett „Estancia“, genauer gesagt, eine 1943 uraufgeführte Konzertsuite mit Tänzen daraus, ist das wohl bekannteste Werk des argentinischen Komponisten Alberto Ginastera. Die Balletthandlung spielt auf einer argentinischen Rinderfarm, wo sich ein junger Mann aus der Stadt in die Farmerstochter verliebt. Ihre Gegenliebe gewinnt er erst, als er die einheimischen Gauchos bei einem Tanzturnier mit einem „Malambo“ besiegt.
Auch wenn die Geschichte, die in Hector Berlioz‘ „Symphonie fantastique“ erzählt wird, hauptsächlich fiktiv ist, hat sie doch einen realen Hintergrund. Das Stück, 1830 in Paris uraufgeführt, ist zweifellos eines der Lieblingswerke der Stuttgarter Philharmoniker und ihres Publikums. Und es erzählt, wenn auch in sehr fantasievoller Form, von Menschen, die tatsächlich existiert haben: Als die englische Schauspielerin Harriet Smithson bei einem Gastspiel in Paris die Ophelia in Shakespeares „Hamlet“ in englischer Sprache spielte, berichtete der Schriftsteller Alexandre Dumas, er habe zum ersten Mal „Menschen aus Fleisch und Blut“ auf der Bühne gesehen. Im Publikum saß auch der 23-jährige Student Hector Berlioz (obwohl er gar kein Englisch verstand), der sich prompt leidenschaftlich in Smithson verliebte und daraufhin sämtliche Vorstellungen mit der Schauspielerin in Paris besuchte. Seine Leidenschaft war ganz einseitig, Smithson reiste in ihr Heimatland zurück, ohne ihn zu empfangen, und Berlioz verarbeitete seinen Liebesschmerz, indem er die „Symphonie fantastique“ komponierte … Dass es später doch noch zu einer Ehe zwischen Harriet & Hector kam (die ihnen wenig Glück brachte), ist eine andere Geschichte.