Veranstaltungsdaten
Große Reihe – Staunen
18:30 Uhr Einführung in das Programm
0711 / 216 88990
Der Einzelticket-Vorverkauf startet ab 01.07.25
WAGNER
Vorspiel und Liebestod aus ,,Tristan und Isolde"
MOZART
Klavierkonzert A-Dur KV 488
BACH/BANTOCK
,,Wachet auf, ruft uns die Stimme"
Hindemith
Sinfonie ,,Mathis der Maler"
- Stuttgarter Philharmoniker
- Yeol Eum Son Klavier
- Dirigent Andrey Boreyko
SEHNSUCHT & VERSUCHUNG
Richard Wagner nannte „Tristan und Isolde“ (1865) eine „Handlung in drei Aufzügen“. Ihr Instrumentalvorspiel drückt Isoldes Sehnsucht nach ihrem Geliebten aus mit damals ganz neuartigen „sehnsuchtsvollen“ Harmonieverbindungen. Obwohl das Vorspiel in der Tonart a-Moll steht, wird der a-Moll-Akkord nie erreicht. Erst Isoldes Liebestod, die Schlussszene von „Tristan und Isolde“, findet in süßen Harmonien die Erlösung von den Liebesqualen.
KV 488 ist eines von nur drei Klavierkonzerten Mozarts, bei denen Klarinetten im Orchester spielen, was ihnen eine ganz besondere Klangfarbe gibt. Es ist ein virtuoses, groß angelegtes Stück mit einem ergreifenden Mittelsatz.
Auch im alten Kirchenlied „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ geht es um (spirituelle) Liebe und Erlösung. Der Brite Granville Bantock schuf eine farbenprächtige Orchestration einer der bekanntesten Bearbeitungen des Liedes von Johann Sebastian Bach. Die Sinfonie „Mathis der Maler“ von Paul Hindemith entstand während der Arbeit an der gleichnamigen Oper. Deren Handlung hat die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft zum Thema. Der Renaissancemeister Matthias Grünewald ist die Hauptperson, dessen berühmter mehrteiliger „Isenheimer Altar“ wiederum als Inspiration für Hindemiths Sinfoniesätze dient, mit dem „Engelskonzert“ über ein altes Lied, der Trauermusik der „Grablegung“ und der „Versuchung des heiligen Antonius“ als dramatisch spannungsreiches Finale.
Die Sinfonie wurde im März 1934 von den Berliner Philharmonikern unter Leitung von Wilhelm Furtwängler mit großem Publikumserfolg uraufgeführt. 1936 sprach die Nazi-Regierung ein Aufführungsverbot über Hindemiths Werke aus. Furtwängler, der sich für ihn eingesetzt hatte, trat von all seinen öffentlichen Ämtern zurück. Hindemith ging 1938 ins Exil.