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  • Christiane Oelze
Veranstaltungsdaten
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Abo Sextett – Gefährliche Liebschaften (3)

Einführung ins Programm um 19 Uhr

Richard Strauss
Don Juan op. 20
Tondichtung für großes Orchester
nach Nikolaus Lenau

Alban Berg
Lulu-Suite

Robert Schumann
Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120

  • Sopran: Christiane Oelze
  • Dirigent: Tomáš Netopil

„Es fühlt der Geist, der alles will umfassen, / Im einzlen sich verkerkert und verlassen; – / Er ist es, der mich ewig dürsten heißt / Und mich von Weib zu Weib verderblich reißt. / Die schönste Frau entzückt mich ohne Dauer, / Der Reize tiefster, bald erschöpfter Bronnen / Verweist den Durst hinweg nach neuen Wonnen, / Besitz erzeugt mir Leere, öde Trauer.”

Den Dichter Nikolaus Lenau (1802–1850) zog es zur Darstellung melancholischer, ichbezogener Außenseiter. Sein „Don Juan” ist so einer, der frech auf Konvention und Sitte pfeift, doch mit sich selbst nicht glücklich wird. Solche gebrochene Helden faszinierten auch Richard Strauss (1864–1949). Der junge Komponist wählte 1889 daher Lenaus Versepos als Vorlage für seine zweite große Tondichtung.

Alban Berg (1885–1935) starb, während er noch an seiner zweiten Oper „Lulu” nach Dramen von Frank Wedekind arbeitete. Die Titelheldin sei, so heißt es zu Beginn der Oper, die „Urgestalt des Weibes”, das „geschaffen ward, Unheil anzustiften, zu locken, zu verführen, zu vergiften, zu morden, ohne dass es einer spürt.” Die Lulu-Suite für großes Orchester, von Berg auch „Lulu-Symphonie” genannt, fasst Bruchstücke aus der Oper zusammen.

„Die Lieb' versüßet jede Plage,
Ihr opfert jede Kreatur.
Sie würzet unsre Lebenstage,
Sie wirkt im Kreise der Natur.”

Auch das Bakterium Treponema pallidum wirkt gewissermaßen im „Kreise der Natur”. Es ist der Erreger der Syphilis, einer venerischen (nach Venus, der lateinischen Göttin der Liebe) Krankheit, der bis zu Entdeckung des Penicillin ungezählte Menschen zum Opfer fielen. Bekanntermaßen verläuft diese Infektionskrankheit in mehreren Stadien; das letzte, die progressive Paralyse und Demenz, erreicht die Patienten oft nach jahrelanger Freiheit von Krankheitssymptomen. Auch Robert Schumann (1810–1856) war, wie die erst vor einigen Jahren veröffentlichten Krankenakten andeuten, mit einiger Sicherheit ein Opfer dieser Krankheit, mit der er sich in seinen Studentenjahren angesteckt hatte. Seine d-Moll-Sinfonie entstand 1841, in einer sehr glücklichen, krankheitsfreien Lebensphase?

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