Hilfsnavigation: Sprung…
  • Tanja Ariane Baumgartner
  • Chen Reiss Chen Reiss
Veranstaltungsdaten
// Rückschau

Abo Sextett – Musik der Engel (5)

Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehungssinfonie“

Sopran: Chen Reiss
Mezzosopran: Tanja Ariane Baumgartner
Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn
(Choreinstudierung: Petr Fiala)

Dirigent: Gabriel Feltz

Mit Flügeln, die ich mir errungen,
werde ich entschweben!
Sterben werd’ ich, um zu leben!
Aufersteh’n, ja aufersteh’n wirst du,
mein Herz, in einem Nu!
(Gustav Mahler: aus dem 5. Satz der Sinfonie Nr. 2)

1891 wurde Gustav Mahler Erster Kapellmeister am Stadttheater Hamburg. Sechs Jahre lang blieb er dort und entwickelte die Arbeitsweise, die er künftig als Dirigent und Komponist beibehalten sollte. Während der Saison dirigierte er ein enormes Pensum an Opernvorstellungen und Konzerten, in den Sommerferien komponierte er. Hier entstand der erste Satz seiner 2. Sinfonie mit dem ursprünglichen Titel „Todtenfeier“. Als er diesen dem berühmten Dirigenten Hans von Bülow am Klavier vorspielte, soll der in ein „nervöses Entsetzen“ geraten sein und sich „wie ein Verrückter“ gebärdet haben, berichtet der Komponist.

Zwei weitere Sätze seiner Sinfonie hatte er schon vollendet, als Mahler drei Jahre später, im März 1894 an der Beerdigung Hans von Bülows in Hamburg teilnehmen musste. Dort hörte er einen Choral mit den Worten Friedrich Wilhelm Klopstocks, „Auferstehung“:

„Es überkam mich wie der Blitz und alles stand klar und eindeutig vor meiner Seele!“ Gemeint ist der letzte Satz der Sinfonie, die den Text dieses Kirchenliedes vertont. Doch waren Mahler die Klopstock-Strophen nicht genug. Und so fügte er einen vierten, vorletzten Satz mit einem Altsolo ein, welches (mit einem Gedicht aus der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“) das Ringen einer Seele nach dem Paradies ausdrückt. Ein „Engelein“ will diese Seele zunächst abweisen, doch sie lässt nicht ab auf ihrem Weg, der „wieder zu Gott“ führen soll.

Mahler hatte zur Auferstehung der Seelen seine eigenen Gedanken, und so dichtete er zu Klopstocks Strophen ein paar Verse hinzu, die ganz persönliche Glaubens- und Jenseitsbilder enthalten. Er stellte sich vor, nach dem Tode selbst und aus eigener Kraft zum Engel zu werden, mit „Flügeln, die ich mir errungen“.

---
https://www.stuttgarter-philharmoniker.de/629 | Ausdruck vom: 18.04.2024 15:17

Geschäftsstelle der Stuttgarter Philharmoniker
Gustav-Siegle-Haus, Leonhardsplatz 28
70182 Stuttgart

T: 0711 216 - 88 990 (Karten und Abonnements)
F: 0711 216 - 88 991

E: Bitte aktivieren Sie JavaScript!
www.stuttgarter-philharmoniker.de

Logo BW und Stadt Stuttgart